von Christian Mohr
Unser Freund MW hatte in
einem Angelladen einen alten Bekannten wiedergetroffen, der den Kraftwerksauslauf
der Biggetalsperre im Sauerland befischt hatte. Er stellte MW eine Einladung
an dieses Wasser in Aussicht, um dort den sagenhaften, unfangbaren Äschen
der 60 cm-Klasse nachzustellen. Natürlich haben wir uns überlegt,
mit welcher Taktik er den "Brummern" beikommen könne. Da für
diese Äschen normalerweise "Geheckselter Turbinenbarsch" auf
dem Speiseplan steht, hielten wir eine Fliege im üblichen Sinne für
nicht geeignet. Also ein Wurm sollte es sein; aber ein Wurm, der selbst für
eine vollgefressene Äsche noch nach einem ordentlichen Happen aussieht.
Also rein ins lokale Angelgeschäft, blutrotes Bodyglass vom Haken genommen
und nach Buckelhaken geschaut - da hingen sie,
als ob sie auf mich gewartet hätten; die Preisetiketten sagten mir, dass
diese Haken mehr als einen Konkurs erlebt hatten, ohne einen Käufer zu
finden, die Größe jedoch war durchaus adäquat: Hakengröße
2 (in Worten: ZWEI). Zuhause angekommen wurden dann die Monsterwürmer gebunden,
10 Stück bekam MW,
3 wanderten in die Fliegendose meiner Frau. Leider kam die Einladung zu den
sagenhaften Monsteräschen niemals zustande, und das wäre wohl auch
das Ende der Geschichte gewesen. Hätte nicht meine Frau im Winter anno
2000 just einen dieser Würmer ans Vorfach gebunden, und die mitfischenden
Herren vernichtend geschlagen. In den Wintern 2000 und 2001 haben Testreihen
ergeben, dass der Wurm jede andere Nymphe etwa im Verhältnis 10:1 schlägt.
Seine Fängigkeit lässt aber mit steigender Temperatur stetig nach;
im Sommer fischen wir ihn überhaupt nicht. (Was wir aber dieses Jahr zu
ändern gedenken). Auch englische Freunde, denen ich das Monster in die
Hand gedrückt habe,
berichten mir von durchschlagenden Erfolgen, sowohl im englischen Norden, als
auch an den südenglischen Kreideflüssen.
Materialliste: Haken: Shrimphaken
Partridge K4A, #2 |
Exemplar gebunden von Christian Mohr auf Partridge K4A, #2