Die "Igor-Caddis"

von Christian Mohr

Wir lernten den mazedonischen Fliegenbinder Igor Stancev während einer Fliegenfischer-Show kennen. Unser Freund MW hatte viele technische Fragen und verwickelte Igor in ein länger andauerndes Fachgespräch. Da Igor ein professioneller Fliegenbinder ist und MW an fast allen in der christlichen Welt bekannten Bindewettbewerben teilnimmt, hatten die zwei sich viel zu erzählen.

Ich fand die Köcherfliegen von Igor viel interessanter. So etwas hatte ich noch nie gesehen: Igor hatte den slowenischen Flügel (Federn auf Damenstrumpf geklebt) mit einem raffinierten Körper aus Microschaum verbunden. Diese Fliegen hatten nicht nur die Sedge-typische Silhouette, sondern sahen so aus, als könne man mit einem Exemplar einen ganzen Abendsprung über fischen. Mein erstes Gefühl hat sich mittlerweile bestätigt: diese Fliegen sind unsinkbar. Man fischt sie am besten an warmen Sommerabenden schlitternd, im Wechsel mit ruhigem Abtreibenlassen, um eiablegende Köcherfliegen zu imitieren.

Da Igor aber nicht nur professioneller Fliegenbinder, sondern auch einer der freundlichsten und bescheidensten Menschen ist, die ich kenne, hat er mir seine spezielle Technik, den Körper mit Microschaum herzustellen, ohne Zögern gezeigt.

Materialliste: Haken: feindrahtiger Trockenhaken, #12-16 Körper: ca. 2 mm breiter Streifen Microschaum, Farbe wie Flügel und Hechel; der Körper wird auf der Oberseite des Hakens eingebunden, man bildet mit dem Bindefaden Segmente und dreht den fertigen Körper dann auf die Unterseite des Hakenschenkels Flügel: slowenischer Flügel, geklebte Feder auf Nylonstrumpf Eiballen: fluo-gelbes Glowbug-Yarn Hechel: passend zu Körper und Flügel Anmerkung: laut Oliver Edwards sollten Köcherfliegen immer Ton-in- Ton und nicht in Kontrastfarben gebunden werden

Exemplar gebunden von Christian Mohr auf Hayabusa 378, #14

Wer diese Fliegen nicht selber binden kann oder möchte, kann sie auch direkt bestellen bei:

Nadica & Igor Stancev
e-mail: danicamk@mt.net.mk
Korrespondenz bitte in Englisch