Die "John Storey Parachute"

von Christian Mohr

Die John Storey Parachute ist eine Fliege, die wir aus dem Norden Englands mitgebracht haben. Sie ist das eine Muster, ohne dass unser Freund Steve Rhodes niemals fischen gehen würde. Benannt ist die Originalversion nach John Storey, dem Gründer einer Dynastie von Gewässeraufsehern am River Rye. Die ursprüngliche John Storey hat einen vor der Behechelung stehenden Flügel aus Stockentenflanke ähnlich wie die französische Pont-Audemer.

Mit der Urversion hat die moderne Bindeweise den weißen Flügel, den Pfauenfiberkörper und die rotbraune Behechelung gemein. Die Hechel binde ich genauso wie bei der Paradun.

Die John Storey ist eine typische Sommerfliege; im Frühjahr und spätem Herbst funktioniert sie weniger gut. Warme Sommertage und schattige Gewässerabschnitte sind jedoch die Domäne der John Storey Parachute. Unseren Freund MW konnten wir eines schönen Spätsommertages von den Qualitäten der John Storey überzeugen: klassisch stromauf fischend verpaßte er mit einer # 18 John Storey am Vorfach die Bisse von insgesamt 13 Äschen. Inoffiziell ist der Name dieses Stückes unseres Hausgewässers seitdem "die Kurve der Verzweiflung". Natürlich konnte das einem Könner wie MW nur passieren, weil ich ihm meinen "Lämmerschwanz" von Trockenfliegenrute geliehen hatte (bekannte amerikanische Marke mit dunkelgrünem blank). Schnelle Ruten bevorzugend ist er gewohnt, den Anschlag mit einer sehr ökonomischen Bewegung seines Handgelenks zu setzen; in diesen Äschen aber fand der gute MW seinen Meister. Zu seiner Ehrenrettung sei noch angemerkt, dass eine Trockenfliege nur etwa ein mal pro Saison den Weg an das Ende seiner Leine findet; mit der Nymphe jedoch ist er ein Könner wie es nur wenige gibt!

John Storey Parachute

Materialliste:

Haken: feindrahtiger Trockenhaken, # 16 -20
Schwanz: Hechelfibern vom rot-braunen Hahn
Flügel: mit Silikon behandeltes Polyyarn, weiß
Körper: Fiber aus dem Pfauenauge
Hechel: rot-brauner Hahn

Exemplar gebunden von Christian Mohr auf Hayabusa 378, #18