Der "Killer Bug"

von Christian Mohr

Ich muss zugeben, ich habe ein Faible für die Klassiker. Jeder kennt die Pheasant Tail Nymphe von Frank Sawyer, doch mit Aufkommen von Goldköpfen und Leadheads ist der gute alte Killer Bug ein bisschen in Vergessenheit geraten. Vielleicht liegt es auch daran, dass hierzulande das Grundmaterial für den Killer Bug nicht so häufig angeboten wird wie auf den Britischen Inseln: das Stopfgarn mit der Farbnummer 477 der Firma Chadwick's. Selbst in England werden kleine Mengen des Originalmaterials heute nur noch unter Liebhabern für horrende Summen gehandelt; dafür gibt es jedoch farblich sehr gute Ersatzmaterialien von verschiedenen Anbietern.

Mein Killer Bug orientiert sich in der Form an der Originalbindeweise von Frank Sawyer. Beim Binden habe ich jedoch ein bisschen geschummelt, da ich den Kupferdraht nicht als Bindefaden benutze. Einige Windungen Kupferdraht sollte man jedoch am Hakenbogen noch sehen; an dieser Stelle wurde bei der Original-bindeweise das Körpermaterial festgelegt und abgebunden. Außerdem habe ich der Nymphe eine zusätzliche Beschwerung aus feiner Bleifolie mitgegeben, um sie noch universeller einsetzen zu können. Ursprünglich für den oberen Avon gebunden,
reichte die Beschwerung mit Kupferdraht aus. Leider können wir nicht Alle an solch "heiligen" Wassern fischen, und meine Version fängt auch in tieferen Gewässern noch gut. Sie sollte jedoch immer klassisch stromauf gefischt werden.

Lassen Sie sich vom unscheinbaren Äußeren nicht täuschen und versuchen Sie nicht, die Form zu verändern: Frank Sawyer war ein Mann, der wusste, was er tat, was nicht nur der langanhaltende Erfolg der Pheasant Tail, sondern auch der Grey Goose und der SS Nymph (Sawyer's Swedish) beweisen. Immerhin werden all diese Muster seit mittlerweile mehr als 50 Jahren erfolgreich gefischt.

Killer Bug

Materialliste:

Haken: starkdrahtiger Nasshaken
Beschwerung: dünne selbstklebende Bleifolie
Körper: Stopfgarn rosa-grau, Chadwick's 477 Substitute, zigarrenförmig gebunden
Tag: haarfeiner Kupferdraht, ca. 4-5 Wicklungen sichtbar

Exemplar gebunden von Christian Mohr auf Partridge G3A, #12